Südtirol, 5.000 ha
Allgemeines
Der vorwiegend
deutschsprachige, nördliche Teil der Region Trentino-Südtirol ist der Bereich
mit dem höchsten DOC-Anteil in ganz Italien. Südtirol zählt zu den
ältesten deutschsprachigen Weinbaugebieten.
Die
DOC-Struktur umfasst, ähnlich wie im Trentino, mehrere geografisch fest
umrissene DOC-Bereiche im Rahmen einer generellen, das gesamte DOC-Gebiet
umfassenden DOC, deren Weine in 18 Rebsorten unterteilt sind. Viele Weinbauern mit kleinen Rebflächen sind in einer der großen
Winzergenossenschaften organisiert, in deren Händen sich 2/3 der Produktion befinden.
Topografie
Weinbau ist hauptsächlich an den Hängen und am Fuße des
Eisack- und Etschtals zu finden. In der gebirgigen Gegend sind die besten Lagen auf 600 – 800
Meter Seehöhe zu finden. In der Talsohle
liegen nur das Lagrein-Gebiet von Gries und das Weißwein-Gebiet von Salurn.
Klima und Böden
Südtirol ist vom Klima her ein begünstigtes Weinbaugebiet. Es liegt in der gemäßigten Zone und ist durch den Alpenhauptkamm
vor den kalten nördlichen Winden geschützt. Das Gebiet weist eine überdurchschnittlich hohe
Sonnenscheindauer auf. Bozen zum Beispiel hat durchschnittlich mehr als 1.900
Sonnenstunden im Jahr. Da aber oftmals Trockenheit herrscht, wurden schon früh
Bewässerungsanlagen geschaffen.
Die vermutlich erste Weingartenbewässerungsanlage der Welt
wurde 1927 in St. Magdalena gebaut. Hohe
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht begünstigen die Entwicklung
kräftiger Aromen im Wein. Die
tägliche Ora vom Gardasee verhindert Fäule.
Der Anteil von Sand oder Kies im Boden ist zusammen mit der
Besonnung ausschlaggebend dafür, für welche Rebsorte sich eine Lage eignet. Die
meisten weißen Trauben gedeihen prächtig auf den Kiesböden der kühleren
Gebiete. Cabernet Sauvignon und Lagrein bevorzugen sandigere Böden in
sonnigerer Lage. Im Etschtal
bestehen die Böden zum Großteil aus kiesigem Schwemmlandschotter, auf den
Hängen aus verwittertem Geröll mit hohem Kalkanteil.
Weinbau
Das
Pergola-System ist weit verbreitet. Im Unterschied zum Trentino werden die
Rebstöcke niedriger und in dichteren Reihen gehalten.
Das
Guyot-System setzt sich immer mehr durch, der Umstieg hat niedrigere Erträge
und intensivere Fruchtaromatik zur Folge.
Rebsorten und Weinstile
Durch die Einführung
moderner Technologien erfolgte ein Qualitätsanstieg bei sortenrein ausgebauten
Weißweinen, die lange Tradition der Rotweine trat in den Hintergrund. Saubere,
frische, fruchtige, im modernen Stil bereitete Weißweine halten durchaus den
Vergleich mit den berühmteren Erzeugnissen von Friaul
aus.
Zu 60 %
besteht die Rebfläche aus Vernatsch (Schiava, Trollinger), daraus entstehen
leichte bis mittelgewichtige Rotweine mit einer Spur Veilchenduft im Bukett und
Mandelgeschmack im Abgang. Chardonnay und
Pinot Grigio (Grauer Burgunder) machen
ihr den Rang streitig. Die zweitwichtigste
Rotweintraube ist Lagrein, gefolgt von
Pinot Nero (Pinot Noir). Lagrein
erbringt Weine mit kräftiger Farbe, erdigen Anklängen und guter Tanninstruktur.
Rote Rebsorten:
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvigno
- Lagrein
- Merlot
- Pinot Nero (Pinot Noir)
- Rosenmuskateller
- Vernatsch
Weiße Rebsorten:
- Chardonnay
- Gewürztraminer
- Goldmuskateller
- Müller-Thurgau
- Pinot Bianco (Weißburgunder)
- Pinot Grigio (Grauer Burgunder)
- Riesling
- Sauvignon Blanc
Alle DOC-Gebiete
- Bozner Leiten (Colli di Bolzano)
- Eisacktaler (Valle Isarco)
- Kalterersee (Lago di Caldaro)
- Meraner Hügel (Meranese di Collina)
- St. Magdalener (Santa Maddalena)
- Südtiroler (auch Südtirol, ital. Alto Adige)
- Terlaner (Terlano)
- Vinschgau (Valle
Venosta)