Friaul

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Friaul-Julisch-Venetien, 19.000 ha

Allgemeines
Die italienische Weinbauregion Friaul-Julisch-Venetien trägt gemeinsam mit Südtirol zum verbesserten Ruf italienischer Weißweine bei. Die Region mit der Hauptstadt Udine grenzt im Norden an Österreich und im Osten an Slowenien.
Bis Mitte der 1960er Jahre war Friaul eine Rotweingegend, in der vorwiegend Merlot zum Einsatz kam. Insbesondere durch neue Kellermethoden wie zum Beispiel die gekühlte Gärung wandelte sich die Gegend innerhalb einer Generation zu DER Weißweinregion Italiens.
Die Eignung der Region für den Weinbau wurde im 16. Jahrhundert vom Statthalter Venedigs dadurch bestätigt, dass er verbot, Reben zu roden, indem er erklärte, der Wein sei "die große Stärke und Erwerbsquelle der vornehmen Stadt Udine und des gesamten Landes Friaul".

Topografie
Friaul-Julisch-Venetien ist in der Mitte geteilt. Die Karnischen und Julischen Alpen im Norden, die 43 % der Fläche einnehmen, fallen wie ein Amphitheater zum adriatischen Tiefland ab, dazwischen liegen auf 100 bis 500 Meter hohen Hügeln die Spitzenweinzonen Collio Goriziano und Colli Orientali.
Die obere, von Tagliamento und Isonzo durchflossene Ebene umfasst die große Zone Grave del Friuli sowie den besten Teil von Isonzo.
Die Tiefebene an der Adria besteht zum größten Teil aus den Zonen Aquileia und Latisana sowie einem Stück von Lison-Pramaggiore, dessen Hauptteil in Venetien liegt.

Klima und Böden
Die Luftströmungen zwischen der Adria und den Alpen, die ein mildes, manchmal feuchtes Klima schaffen, sind so kräftig, dass die Winzer in den Bergen von ihrer "Klimaanlage" reden. Das Mikroklima ist je nach Höhe, Sonneneinstrahlung und Windeinwirkung unterschiedlich.
Die Karnischen Alpen sind die regenreichste Gegend Italiens, was sich auf die durchschnittliche Niederschlagsmenge der Region von 1600 mm auswirkt, die weit über dem nationalen Mittelwert von 960 mm liegt. Die Sommer sind in den Küstenebenen heiß und trocken, jedoch kommt längere Dürre selten vor. Im Winter wird es in den Weinbauzonen nicht sehr kalt, außer wenn die Bora vom Balkan her über Triest oder die Tramontana von den schneebedeckten Gipfeln der Alpen her weht, die sieben Monate im Jahr mit Schnee bedeckt sind.
Die Reben wachsen auf kalkreichen Mergelböden, feine Weißweine gedeihen auf den Flyschböden des Collio Goriziano.

Weinbau
Auch heute werden die Reben mit größter Sorgfalt gepflegt, schon deshalb, weil kleine Winzer das Bild bestimmen. Nur etwa ein Viertel der Rebfläche befindet sich auf terrassierten Hanglagen mit noch geringeren Erträgen als in der Ebene.
Die Erzeuger im Collio Goriziano und in den Colli Orientali streben bei verringerten Erträgen eine überdurchschnittliche Pflanzdichte von 3.200 je ha an - auch das spricht für Qualität.
Das in den Bergen Friauls verbreitetste Erziehungssystem ist cappuccina, ein doppelbogiger Cordon. In der Ebene bei Casarsa wurde dagegen ein für maschinelle Ernte in Italien zunehmend verwendetes System entwickelt, das den Namen dieses Orts trägt.

Rebsorten und Weinstile
Das Gebiet war immer Grenzland mit wechselnder Herrschaft unter Rom, Byzanz, Venedig und dem Habsburger-Reich, daher rührt die ungewohnt große Vielzahl an Rebsorten.
Die Veneter und andere frühe Völker bauten hier schon lange Wein an, bevor die Römer den weißen Pulcinum, den Vorläufer des heute in Venetien so erfolgreichen Prosecco (Glera), kennen lernten. Im Mittelalter verzeichneten die Mönche Rebsorten, die es bis heute noch gibt: Ribolla, Pignolo, Malvasia Istriana und Verduzzo. Auch die seltenen roten Trauben Schioppettino und Tazzelenghe gelten als einheimisch.
Die Abstammung des vielgeliebten Tocai Friulano (seit März 2007 „Friulano“) ist trotz der Entdeckung interessanter Verbindungen nach Ungarn noch immer nicht ganz geklärt. Und ebenso wenig ist bekannt, woher der sagenumwobene Picolit stammt.

Rote Rebsorten:

Weiße Rebsorten:

Wichtige DOCG-Weine

  • Colli Orientali del Friuli Picolit
  • Ramandolo

Wichtige DOC-Weine

Alle DOC/DOCG-Zonen


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