Wien, 679 ha
Allgemeines
Auf dem Stadtgebiet der Bundeshauptstadt Wien stehen knapp
700 Hektar Land unter Reben. Das Weinbaugebiet entspricht exakt dem Bundesland
Wien. Die Wiener Weinberge werden von etwa 500 Weinbaubetrieben
bewirtschaftet.
Wien ist die einzige Hauptstadt der Welt, die innerhalb der
Stadtgrenzen über bedeutenden Weinbau verfügt. Dennoch leitet sich der Name
"Wien" nicht - wie man glauben müsste - von "Wein" ab,
sondern hat keltischen Ursprung (Wenia, römisch Vindobona, d.h. weißer Fluß,
Wildbach).
Jahrhunderte lang war der Wiener Weinbau auf die Bedürfnisse
der Bewohner der Hauptstadt der Donaumonarchie konzentriert. Die traditionelle
Direktvermarktung, der Heurige, hat im Frühmittelalter zur Zeit Karl des Großen
seine Wurzeln. Als der Babenberger Herzog Heinrich II. Jasomirgott 1156
seine Residenz nach Wien verlegte, erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen
Aufschwung, von dem der Weinbau sehr profitierte. Im späten Mittelalter waren
der heutige dritte und vierte Stadtbezirk fast ausschließlich Rebland. Klöster
und Adelige widmeten sich dem Weinbau und schufen Kellerlokale im Stadtzentrum,
von denen einige noch in Betrieb sind.
Heute ist zwar die Rebfläche gegenüber dem Mittelalter
geringer, doch ist der Wiener Wein über Österreich hinaus endgültig zu einem
Qualitätsbegriff geworden. Die wichtigsten Anbauzonen liegen im Nordwesten und Norden
(Grinzing, Nussdorf, Sievering, Neustift, Stammersdorf, Strebersdorf und
Jedlersdorf) sowie im Süden der Stadt (Mauer, Oberlaa).
Klima
und Böden
Die Wiener Weingärten liegen im Einflussbereich des warmen,
pannonischen Klimas. Die Donau wirkt für bestimmte Lagen noch zusätzlich
klimaregulierend. Die Reben wachsen auf Schiefer-,
Schotter-, Lehm- und Sandböden.
Rebsorten
und Weinstile
Wien ist größtenteils Weißwein-Anbaugebiet, obwohl hier auch
bemerkenswerte Rotweine gekeltert werden. Die Palette der Wiener Weine reicht von leicht bis robust,
kräftig und zum Teil sehr lagerfähig.
Die wichtigsten Weißweinsorten sind Grüner Veltliner, Riesling,
Weißburgunder. Auch Chardonnay und Traminer werden kultiviert.Beim Rotwein dominieren Zweigelt, Blauburgunder und Blauer
Portugieser.
Als regionale Besonderheit gilt der gemischte Satz, im
Gegensatz zur Cuvée werden unterschiedliche Rebsorten im Weingarten gemischt
angepflanzt und nach der Lese gemeinsam zu Wein weiterverarbeitet. Anfang 2009 wurde der „Wiener Gemischte Satz“ vom Verein
Slow Food als so genannter „Passagier“ der „Arche des Geschmacks“ aufgenommen. Mit
dieser Auszeichnung gehört der Wiener Wein zu den Lebensmitteln, die vor der Gefahr
durch industrielle Landwirtschaft geschützt und für zukünftige Generationen
erhalten werden sollen.
Rote Rebsorten:
- Blauburger
- Blauburgunder
- Blauer Portugieser
- Blauer Wildbacher
- Blauer Zweigelt
- Blaufränkisch
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvignon
- Merlot
- St. Laurent
Weiße Rebsorten:
- Bouvier
- Chardonnay
- Frühroter Veltliner
- Gelber Muskateller
- Goldburger
- Grauer Burgunder
- Grüner Sylvaner
- Grüner Veltliner
- Müller-Thurgau
- Muskat-Ottonel
- Neuburger
- Riesling
- Roter Veltliner
- Rotgipfler
- Sauvignon Blanc
- Scheurebe
- Traminer
- Weißburgunder
- Welschriesling
- Zierfandler
Rieden
Nussberg:
- Rosengartl
- Unger
- Burgstall
- Grinzing (Reisenberg)
- Sommereck
- Dornbach