Barolo DOCG, 1.700 ha
Allgemeines
Der kleine Ort Barolo
15 Kilometer südwestlich von Alba ist weltberühmt. Grund dafür ist der
gleichnamige wahrhaft große Rotwein, der in Südlage auf
steilen Hängen in den renommierten
Orten Barolo, La Morra, Castiglione-Falletto, Monforte d’Alba und Serralunga
d’Alba sowie in den unbekannteren Roddi, Verduno, Cherasco, Diano d’Alba,
Novello und Grinzane Cavour erzeugt wird. Viele Weinliebhaber
bezeichnen den Barolo als den besten italienischen Wein überhaupt.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Barolo
nicht trocken ausgebaut. Durch den spät reifenden Nebbiolo und die deswegen
erst in der kalten Jahreszeit im November und Dezember erfolgende Gärung waren die
Hefen zu schwach, um den Wein durchzugären. So verblieb immer eine relativ hohe
Restsüße im Wein. Zur Unterstützung wurde von Giulietta Falletti
(der Marquesa von Barolo) der französische Önologe Louis Oudart ins Land
gerufen. Dieser baute auf deren Weingut um das Jahr 1850 den Wein erstmals
trocken aus (ähnliche Unterstützung leistete er später auch beim Barbaresco).
Damit begann der unaufhaltsame Siegeszug des Barolo. Aus der engen Verknüpfung
der damaligen Herrscherdynastie mit dem Barolo stammt wohl der Ausspruch Wein
der Könige und König der Weine.
Klima
und Böden
Barolo entsteht aus
dem Nebbiolo, der hier in direkter Nähe
zum Fluss Tanaro mit der Luftfeuchtigkeit versorgt wird, die er benötigt, um
langsam zu reifen und dann Spitzenleistungen zu erbringen.
In den
Stilunterschieden der Barolo-Weine spiegeln sich zwei Bodentypen wider: kalkhaltiger
Mergel ist charakteristisch für La Morra und Barolo, er erbringt eher milde,
fruchtige, würzige Weine.
Der Boden in Monforte d’Alba und Falletto hat höheren
Sandsteingehalt, er ist karger und ergibt intensivere, fester strukturierte
Weine, die eine längere Reifezeit benötigen.
Rebsorten und Weinstile
Barolo lagert einige
Jahre in großen Holzfässern, die Mindestlagerzeit beträgt
drei Jahre (davon zwei im Holzfass), für den Riserva fünf Jahre. Laut DOCG-Bestimmungen ist es jetzt auch
möglich, den Barolo im Barrique reifen zu lassen. Die Weine
brauchen eine lange Reifezeit von bis zu zehn Jahren, um die Gerbstoffhärte
komplett abzulegen, die Farbe wandelt sich dabei von rubinrot zu ziegelrot.
Barolo ist extrem lange haltbar, 25 Jahre und länger.
Alle feinen Barolo-Weine
weisen gemeinsame Züge auf: granatrote Farbe, die auf Tortonium-Boden zu
Rubinrot, auf Helvetium-Boden zu Ziegelrot tendiert, ein komplexes Aroma von
Pflaumen, trockenen Rosen, Teer und Lakritze und einen mächtigen Körper.
Rote Rebsorten: