Während der Geschmacksinn nur fünf verschiedene Richtungen wahrnehmen kann, offenbaren sich im Geruch hingegen über tausend Geruchsnuancen. Das komplette Genusserlebnis bilden Geschmack und Geruch aber erst gemeinsam. Beim Schmecken des Weines treten, durch ausgiebiges Schlürfen unterstützt, die Aromastoffe in die Atemluft und beim Ausatmen zwangsläufig in die Nase. Hier entscheidet sich erst, ob der Wein fruchtig oder blumig schmeckt. Wie wichtig dieser sogenannte retronasale Geruch während des Schmeckens ist, kann jeder bei einem Schnupfen feststellen, wenn selbst die Lieblingsspeise plötzlich fad schmeckt, da der Zugang zum Geruchssinn für die Aromastoffe blockiert ist.
Geruch des Weines
- Reintönigkeit
Guter Wein soll reintönig und sauber riechen (schwer zu beschreiben). Weniger gut wäre ein dumpfer, unsauberer, fehlerhafter Geruch, wozu natürlich auch der Korkgeruch zählt. - Geruchsintensität
Guter Wein darf verschlossen, dezent oder zart riechen, er kann ebenso ausgeprägt und intensiv im Geruch sein. Wein darf aber keineswegs einn neutralen, einen bukettarmen oder gar einen penetranten Geruch besitzen.
Allgemeine Bezeichnungen sind: weinig (na klar doch); blumig (Lindenblüten, Rosenblüten, Orangenblüten...); fruchtig (Beerenobst, Steinobst, Zitronen, Orangen…); würzig (Nelke, Zimt...); nussig (Walnuss, Haselnuss...); vegetabil (Gras, Paprika...); sortenspezifisch wie etwa muskierend (Muskateller), grasig (Sauvignon Blanc), pfeffrig (Grüner Veltliner), Bittermandeln (Blauer Burgunder bzw. Spätburgunder), Rosen (Traminer, Gewürztraminer).