Um einen Wein ungetrübt genießen zu können und sein Potenzial in vollem Umfang auszuschöpfen, ist je nach Weinart eine entsprechende Vorbereitung unumgänglich. In einem Restaurant wird einem die Mühe abgenommen und man muss sich „nur“ aus der Weinkarte den passenden Wein zu den Speisen aussuchen. In gehobeneren Restaurants gibt es die Funktion des Sommeliers, der bei der Auswahl behilflich ist. Vor dem Öffnen wird dem Gast das Etikett gezeigt. Dieser akzeptiert nach dem Überprüfen (Marke, Hersteller, Jahrgang etc.) mit Kopfnicken. Rechzeitig vor dem geplanten Genuss muss entschieden werden, ob ein Dekantieren (Belüften des Weines) erfolgen soll. Die richtige Weintemperatur ist einer der entscheidenden Faktoren. Das Öffnen der Flasche sollte ein kleines Zeremoniell sein. Zuerst schneidet man mit einem kleinen Messer (auf keinen Fall mit der Spitze des Korkenziehers) knapp unterhalb des Glaswulstes rund um den Flaschenhals und entfernt dann die Kapsel (Entkapseln). Bei vielen Flaschen ist das Entfernen der Kapsel durch eine spezielle Vorrichtung erleichtert (ein Bändchen rund um den Flaschenhals).
Serviert man seinen Gästen einen Wein zu Hause, ist der Vorgang im Prinzip derselbe. Man wählt dabei jenen Gast zum Prüfen aus, der in der Runde die höchste Wein-Kompetenz hat. Dies ist auch als kleine Auszeichnung zu verstehen. Die Gläser dürfen niemals voll bis an den Rand gefüllt werden. Das hat nicht nur optische Gründe, sondern der Wein soll sein Bouquet voll entfalten können. Es muss genügend Platz im Glas verbleiben, um den Wein gut schwenken zu können. Als grobe Faustregel gilt, dass die entsprechend passenden Weingläser bis zu der Stelle, wo der Kelch den größten Durchmesser hat, eingeschenkt werden. Sehr große Kelche sollten maximal bis zu einem Drittel gefüllt werden.
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