Steirermark, 3.800 ha
Allgemeines
Die steirische Weinlandschaft bildet die südlichste und kleinste Weinbauregion Österreichs, sie umfasst mit drei Weinbaugebieten nur etwa 7 % der österreichischen Rebfläche. Wenn es um die Qualität der Weine geht, zählt sie aber zu den ganz großen Regionen. Die besten steirischen Weine gehören zu den Top-Erzeugnissen Österreichs.
Die Weinbauregion Steirerland entspricht dem Bundesland Steiermark und dem Weinbaugebiet Steiermark. Das steirische Weinland beginnt in der Südoststeiermark, seine Ausläufer erstrecken sich bis Hartberg und südwärts bis Bad Radkersburg. Entlang der Staatsgrenze zu Slowenien findet man die Südsteirische Weinstraße mit ihrer pittoresken Hügellandschaft. Bei Leibnitz im Sausal befindet sich mit Kitzeck der höchstgelegene Weinort Europas, weiter westlich liegt das Land des Schilchers.
Das Wahrzeichen des steirischen Weinbaus ist der Klapotetz. Rein technisch gesprochen ist der Klapotetz ein von slowenischen Weinbauern konstruiertes, langspeichiges Windrad, das die Funktion einer musikalischen Vogelscheuche besitzt. Sinnbildlich gesprochen heißt es, man muss die Anatomie des Klapotetz durchschauen, um das steirische Weinland voll und ganz zu verstehen.
Topografie
Alle drei Weinbaugebiete der Steiermark liegen im Süden des Bundeslandes in der Nähe der Grenze zu Slowenien. Das Anbaugebiet unterscheidet sich durch die steilen Rieden in einer Höhe bis zu 650 m und bis 60 % Neigung und durch das Südalpenklima von allen anderen Weinbauregionen.
Die Weinberge liegen oft weit voneinander entfernt, wobei nur die besten Berglagen genutzt werden. Dies ist auch der Grund für markante Gebiets- und Riedunterschiede, die ein wesentliches Charakteristikum der steirischen Weine sind.
Klima und Böden
Das steirische Klima wird mit dem Begriff illyrisch benannt. Illyrisch bezeichnet ein schwach kontinentales, sommerwarmes Klima mit lauen Wintern.
Im Durchschnitt fallen etwa 1.000 mm Niederschlag pro Jahr. Das Klima macht die Steiermark zu einem Weißwein-Land.
Im Steirerland findet man vier Boden-Grundtypen: Kristallines Schiefergestein in der Weststeiermark und der nördlichen Oststeiermark, kalkreiche Böden und Kalkmergel in Teilen der Südsteiermark, schottrige bis sandige Böden aus Flussablagerungen bei Riegersburg und vulkanisches Gestein um Kapfenstein in der Südoststeiermark. Diese vier Typen verleihen den Weinen ihre besondere Prägung.
Rebsorten und Weinstile
Knapp 75 % der Rebfläche sind mit weißen Reben bestockt. Die wichtigsten weißen Rebsorten sind Welschriesling, Weißburgunder, Morillon (Chardonnay) und Sauvignon Blanc und neuerdings die Trendsorte Gelber Muskateller.
Bei den roten Rebsorten dominieren der Blaue Wildbacher (Schilchertraube) und der Blaue Zweigelt.
Eine Besonderheit der Steiermark ist der Steirische Junker, ein trockener Jungwein aus Müller-Thurgau und anderen Sorten, der im Jahr der Ernte auf den Markt kommt. Die Bezeichnung „Steirischer Junker“ ist eine geschützte Weinmarke, erkennbar am Steirerhut, dem Junkersymbol.
Steirische Weißweine werden vorwiegend trocken, frisch und fruchtig ausgebaut.
Rote Rebsorten:
- Blauburger
- Blauburgunder
- Blauer Portugieser
- Blauer Wildbacher
- Blauer Zweigelt
- Blaufränkisch
- Cabernet Franc
- Cabernet Sauvignon
- Merlot
- St. Laurent
Weiße Rebsorten:
- Bouvier
- Gelber Muskateller
- Goldburger
- Grauer Burgunder
- Grüner Sylvaner
- Grüner Veltliner
- Morillon (Chardonnay)
- Müller-Thurgau
- Muskat-Ottonel
- Neuburger
- Riesling
- Sämling 88 (Scheurebe)
- Sauvignon Blanc
- Traminer
- Weißburgunder
- Welschriesling
Weinbaugebiete Steiermark