Chile

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Chile
Anbaufläche: 196.000 ha
Jahresproduktion (ø): 8,5 Mio. hl

Der Weinbau in Chile
In Chile herrschen fast perfekte Bedingungen für den Anbau kraftvoller, komplexer Weine. In jüngerer Zeit bringen diese selbst die Franzosen in Bedrängnis, die aufgrund der kühleren Lage und der teureren Arbeitskraft Probleme mit der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt verspüren.
Die Weingärten sind bemerkenswert gesund, Chile ist weltweit das einzige Land, das bisher von der Reblaus verschont wurde. Grund dafür ist die lang gezogene, isolierte Lage: 5.000 km Küste im Westen, die 7.000 m hohe schneebedeckte Barriere der Anden im Osten, die ausgedehnte Atacama-Wüste im Norden und die antarktische Region Patagonien im Süden.
Der größte Teil des chilenischen Weins wächst zwischen dem 32. und 38. Breitengrad (das entspricht in der nördlichen Hemisphäre etwa Nordafrika oder Südspanien), in Chile werden die Temperaturen aber durch die kühle Luft aus den Anden und den Einfluss des Pazifischen Ozeans und des kalten Humboldt-Stroms stark gemäßigt.
Im Allgemeinen stehen die Weinreben Chiles auf flachem, fruchtbarem Land, wo Wasser entweder aus natürlichen Quellen oder durch Bewässerung reichlich zur Verfügung steht, sodass die Wurzelsysteme relativ flach ausgebildet sind.
Chile avancierte zum wichtigsten Erzeuger preisgünstiger, sortenreiner Weine. Vor allem fruchtiger, unkomplizierter Cabernet Sauvignon geht in den Export. Die Weinexporte übersteigen den Inlandskonsum bei weitem, mehr als 60 % werden exportiert (das ist die höchste Rate aller Wein produzierenden Länder). Die meisten Weinexportunternehmen haben ihren Sitz in Sanitago oder in der nahe gelegenen Region Maipo. Zu den größten gehören Choncha y Toro, Santa Rita und Santa Carolina.
Ausländische Investoren werden aus Kalifornien (Mondavi), Frankreich (Mouton, Lafite-Rothschild…) und Spanien (Torres) durch die relativ niedrigen Grundstückspreise angelockt. Alles was in Bordeaux einen Namen hat versucht sich derzeit in Chile einzukaufen und Terroir zu erschließen.

Geschichte
Der Weinbau in Chile hat eine lange Tradition. Bereits die spanischen Eroberer brachten den Weinbau nach Südamerika. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts wurden in Chile die ersten Rebstöcke gepflanzt. Die ersten Rebsorten waren die aus Spanien stammenden Albilho, Moscatel, Pais und Torontel. Laut einer Überlieferung soll der Freibeuter Sir Francis Drake im Jahre 1578 auf seiner Weltumsegelung ein Schiff gekapert haben, das 1770 Weinschläuche von Chile nach Peru bringen sollte – ein Hinweis, dass schon zu dieser Zeit Wein aus Chile exportiert wurde.
Für Chile war es ein Glücksfall, dass bereits 1830 der tatkräftige französische Erzeuger Claudio Gay die chilenische Regierung dazu überredete, die Quinta Normal, eine landwirtschaftliche Versuchsanstalt einzurichten. Dadurch kam Chile in den durch völlige Isolation gesicherten Besitz einer eigenen Kollektion von Vinifera-Reben, noch bevor Reblaus und Echter Mehltau über die Weinberge der übrigen Welt herfielen.
Es war auch hier das private Unternehmertum, das dem Weinbau Chiles den entscheidenden Anstoß gegeben hatte. Nachdem die Unabhängigkeit von der spanischen Herrschaft erreicht war, begannen wohlhabende Chilenen auf Reisen zu gehen und stellten dabei fest, wie sehr sich die feinen Weine Europas von den rustikalen Produkten der País- und Moscateltrauben unterschieden. So brachte Silvestre Ochagavia Echazarreta im Jahr 1851 einen französischen Kellermeister und eine Auswahl an Rebsorten heim, die heute als die klassischsten und international geschätztesten gelten. Diese Stecklinge bildeten die Grundlage des modernen chilenischen Weinbaus.
In Chile trat eine Schicht von Großgrundbesitzern hervor, die zum Teil ihr Vermögen den reichen Erzvorkommen des Landes verdankte. Es dauerte nicht lange und Chile konnte sich rühmen, den einzigen in Rebenbestand und Finanzen gesunden Weinbau der Welt zu besitzen, der in den Händen von etwa zehn reichen, oft baskischen Familien und deren Nachkommen lag.
Die Inlandsnachfrage nach einfachem, chilenischem Wein ging in den 1970er und frühen 1980er Jahren zurück und die Preise gaben nach. Etwa die Hälfte der chilenischen Weinberge wurde gerodet.
Die unruhigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stellten eine Bremse für den Fortschritt des Weinbaus dar, bis nach der Einführung einer freien Marktwirtschaft und der Wiedererrichtung der Demokratie in den 1980er Jahren das Wachstum dieses Wirtschaftszweiges eine neue Belebung erfuhr. Zwischen 1987 und 1993 wurden 10.000 ha Rebflächen mit internationalen Sorten neu bestockt und Investitionen vorgenommen.

Das chilenische Weingesetz
Das 1995 in Kraft getretene Weinrecht definiert die Anbaugebiete für Trauben ganz genau. Wenn ein Wein aus einem dieser Gebiete kommt, kann er auf dem Etikett eine Denominación de Origen tragen, die aber eher eine Ursprungs-Bezeichnung als ein Qualitäts-Nachweis ist.

  • Qualitätsweine müssen zumindest 11,5% vol Alkoholgehalt aufweisen.
  • Das Anreichern des Mostes mit Zucker ist verboten, Säuerung ist erlaubt.
  • Am Etikett darf die Sorte angegeben werden, wenn der Wein aus zumindest 75 % dieser Sorte gekeltert wurde.
  • Wenn ein Jahrgang angegeben ist, müssen 75 % des Weins aus diesem Jahrgang stammen.
  • Die Bezeichnungen Reserva, Gran Reserva, Reserva Especial, Reserva Privada, Gran Vino, Selección und Superior können vollkommen beliebig verwendet werden und unterliegen keinerlei Vorschriften.

Rebsorten für chilenische Weine
Als typisch chilenische Weinsorte gilt die alte Bordeaux-Rebsorte Carmenère. In keiner Region der Erde wird diese Rebsorte professioneller und umfangreicher angebaut als in Chile.
Mit den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Syrah, Merlot sowie anderen bekannten Rebsorten wie z. B. Pinot Noir, zählt Carmenère zu den Pflanzen, die weltweit reimportiert werden: Chile wurde im 19. Jahrhundert von der großen Reblausplage aufgrund der geographischen Abgeschiedenheit verschont, weshalb die Abkömmlinge, die aus alten unversehrten Bordeauxreben hervorgegangen sind, besonders begehrt sind. Selbst nach Frankreich wurden daher nach der Ausrottung ganzer Landstriche aus Chile Rebsorten reimportiert.
Die chilenischen Weingebiete wurden in den letzten Jahren großflächig mit höherwertigen Rebsorten neu bepflanzt. Der País, der 1985 noch auf 44 % der Fläche zu finden war, geht dabei immer mehr zurück.

Rote Sorten:

Weiße Sorten:

Die Weinbauregionen Chiles
Aufgrund seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung verfügt Chile über unterschiedliche Klimazonen.
Der Weinbau konzentriert sich auf vier Weinbauregionen und deren Sub-Regionen, die zwischen dem 30. und dem 38. Breitengrad liegen:

  • Coquimbo (Valle del Elquí, Valle de Limarí, Valle de Choapa)
  • Aconcagua (Valle del Aconcagua, Valle de Casablanca, Valle de San Antonio)
  • Valle Central (Valle del Maipo, Valle de Rapel, Valle de Curicó, Valle del Maule)
  • Valle Sur (Valle del Itata, Valle del Bío-Bío, Valle del Malleco)

Als bestes Anbaugebiet gilt Maipo, ca. 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago de Chile. Sehr gute Rotweine kommen aus dem südlich anschließenden Rapel-Tal. In der Región del Maule im Süden wird vorwiegend die rote Sorte País kultiviert. Die besten Weißweine aus Chardonnay und Sauvignon stellt der Bereich Casablanca nahe der pazifischen Küste.


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