Klimawandel

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Das Klima hat einen bedeutenden Einfluss auf die Reben und die Weinqualität. Deshalb hat der Klimawandel natürlich auch Auswirkungen auf den Weinbau, obwohl diese gemäß neueren Forschungsergebnissen bei der Weinrebe gegenüber anderen landwirtschaftlichen Kulturpflanzen als geringer angenommen werden. Aufzeichnungen über Klimawerte und weinbaurelevante Daten wie Lesezeiten, Erträge und Qualität von Jahrgängen gibt es in Europa seit über tausend Jahren.

In mitteleuropäischen Weinbaugebieten ist bis 2050 mit folgenden Veränderungen zu rechnen:

  • weiterer Temperaturanstieg um 1 bis 2,5 °C
  • Erwärmung vor allem im Sommer und Winter
  • höhere Spitzentemperaturen
  • längere Vegetationsperiode (letzter Frosttag Frühjahr bis erster Frosttag Herbst)
  • Verringerung der Anzahl der Frosttage
  • weitere Verstärkung der UV-Strahlung und Vergrößerung des „Ozonlochs”
  • Zunahme der mittleren Windgeschwindigkeit
  • große Unsicherheit bezüglich Niederschlagsmengen - wahrscheinlich mehr
  • höherer Anteil an Niederschlägen im Winter, geringerer Anteil im Sommer
  • häufigere Starkniederschläge
  • zunehmende Häufigkeit und Intensität von Hagel
  • zunehmende Population bei Schadinsekten

Ausgehend davon sind Veränderungen unterschiedlichen Ausmaßes zu erwarten. Das sind kürzere Wachstumsintervalle, stärkere Vegetation mit mehr Laubfläche, höherer Wasserverbrauch bzw. dadurch notwendige künstliche Bewässerung, schwankende Erträge, vermehrter Schädlingsbefall und Rebstock-Krankheiten und damit sinkende Traubenqualität. Durch trockene Sommer können sich eine höhere Generationsanzahl bei zum Beispiel den Traubenwicklern und anderen Schadinsekten, sowie gehäufte Probleme mit Bakterien, Phytoplasmen und Viren ergeben. Die Auswirkung auf die Weinqualität ist in den betroffenen Weinbaugebieten dadurch tendenziell negativ. Die Weißweine werden auf Grund früherer Reife mehr Alkohol und weniger Säure aufweisen. Dies wird vor allem für den heute spät reifenden Riesling, aber ebenso für früh reifende und säurearme Rebsorten ein Problem bedeuten. Die Häufigkeit von UTA (untypischer Alterston) und Gärstörungen wird steigen. Dies bewirkt nachteilige Auswirkungen auf die Aromatik gepaart mit phenolischen Noten. Außerdem ergibt sich ein geringeres Alterungspotential. Bisher nur in warmen Gebieten grassierende Krankheiten wie Pierce Disease könnten dann auch in Europa auftreten. Der Weinbau wird sich in Bezug auf Weingarten-Pflege und Weinbereitung ändern bzw. anpassen müssen. Betroffen davon sind die Rebsorten, die Wahl der Unterlagen, die Düngung, die Erziehungsform, damit im Zusammenhang der Rebschnitt, die Frage der Begrünung, der Pflanzenschutz sowie last but not least auch die Weinstile.

Qualitativ hochwertiger Weinbau ist in nur einem schmalen geographischen Band, den so genannten Rebengürteln vom 40. bis 50. nördlicher und 30. bis 40. südlicher Breitengrad möglich. Die Weinbaugebiete auf der nördlichen Halbkugel, in Äquatornähe und im Landesinneren sind vom Klimawandel stärker betroffen als jene auf der südlichen Halbkugel, in Höhenlagen oder in Küstennähe. Konsequenzen wird es aber global für alle Weinbaugebiete in unterschiedlicher Ausprägung geben. Bisher schon trockene und heiße Regionen werden wohl mit noch größeren Problemen zu kämpfen haben. In Australien und Kalifornien ist wahrscheinlich ein starker Rückgang der Niederschläge zu erwarten. Teile von Südeuropa könnten für Qualitätsweinbau zu heiß werden. In der Champagne und in Bordeaux wiederum sind Verbesserungen durch verbesserte Traubenreife wahrscheinlich. Für die bisherigen klimatischen Grenzstandorte eröffnen sich bessere und neue Perspektiven. Die Weinbaugebiete werden sich in Richtung der Pole erweitern. In Europa sind Dänemark, England, Kroatien, Niederlande, Polen und die Ukraine Kandidaten. Außerhalb Europas Argentinien, Australien (Teile), China (Norden), Chile und Neuseeland.

Quelle „wein-plus.de“

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