Das Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande ist eines der
berühmtesten Weingüter in Bordeaux. Seit der Klassifikation von 1855 ist das
Weingut als Deuxième Grand Cru Classé eingestuft, die zweithöchste der
Klassifikationen.
In direkter Nachbarschaft des Châteaus liegen das Château Latour und
drei weitere Deuxième-Güter von Saint-Julien. Diese besondere Ecke Frankreichs,
das Land an der Grenze von Pauillac und Saint-Julien, wird von vielen Weinliebhabern
als der feinste Fleck Erde weltweit angesehen.
Die Flächen des Weinguts wurden von Pierre de Mazure de Rauzan ab 1660
erworben. Die Tochter von de Rauzan heiratete im Jahr 1694 Jacques de Pichon,
Baron de Longueville, der erster Präsident des Parlaments von Bordeaux war. Das
Weingut wurde in „Château Pichon-Longueville“ umbenannt. Mitte des 19.
Jahrhunderts wurde der Besitz aufgeteilt. Während der bisherige Besitzer, Baron
Joseph de Pichon-Longueville zwei Fünftel des Besitzes behielt, erhielten seine
drei Töchter drei Fünftel des Guts. Später übernahm ein männlicher Nachkomme
den kleineren Anteil des Barons; daraus wurde das heutige Gut Château Pichon Longueville
Baron. Die Comtesse de Lalande beerbte ihre beiden Schwestern und nannte ihren
Besitz „Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande“. Im Jahre 2006 erwarb
das Champagnerhaus Roederer die Mehrheitsanteile.
Die Rebflächen umfassen 75 ha und teilen sich auf 45% Cabernet
Sauvignon, 35% Merlot, 12% Cabernet Franc und 8% Petit Verdot auf. Durch den
hohen Anteil an Merlot ist der Wein sehr rund und schmeichelnd und bereits in
relativ jungen Jahren ein großes Trinkvergnügen.
Der Jahrzehnte lagerfähige Rotwein wird zu den „Super-Seconds“ gezählt,
würde also die „Premier Cru Classé“ verdienen. Der Zweitwein heißt „Réserve da
la Comtesse“, er umfasst ungefähr die halbe Produktion.