Château Montrose, St. Estèphe
Château Montrose liegt in einer herrlichen Ufer-Hügellage über dem
Mündungstrichter Gironde in der Gemeinde Saint-Estèphe im Médoc. Der Name
bedeutet „rosenfarbener Berg“ und leitet sich von der Farbe des eisenhaltigen
Bodens ab. Bei der Bordeaux-Klassifizierung im Jahre 1855 erhielt das Gut den
zweiten Rang (Deuxième Cru Classé).
Die Geschichte des Weinguts ist im Vergleich zu anderen umliegenden
Châteaux vergleichsweise jung. Durch die Lage an der Gironde wurde das Land erst
spät trocken gelegt und urbar gemacht. Der Ursprung geht auf das Jahr 1778
zurück, als die Familie Ségur Ländereien an Etienne Théodore Dumoulin
verkaufte. Dessen Sohn Etienne Dumoulin begann im Jahre 1815 mit dem Bau des
Château und legte gleichzeitig Weinberge an. Die Familie Dumoulin blieb
Eigentümer bis zum Jahre 1866. Nach mehreren Besitzwechseln wurde das Gut im
Jahr 1896 von Louis Charmolüe gekauft und danach von Jean-Louis Charmolüe
geleitet. Im Jahr 2006 endete die Ära Charmolüe, als das Gut an die Brüder
Martin und Olivier Bouygues verkauft wurde.
Chateau Montrose rivalisiert zusammen mit Calon Segur und Cos
d´Estournel um den Thron von Saint-Estèphe. Die Rebflächen umfassen 65 Hektar
und sind zu 65% mit Cabernet Sauvignon, 25% Merlot, 8% Cabernet Franc und 2%
Petit Verdot bestockt. Die Reben sind durchschnittlich 45 Jahre alt. Fermentiert
wird klassisch in Edelstahltanks, der Ausbau im Barrique erfolgt für 19 Monate.
Montrose braucht Zeit, um seine unvergleichliche Delikatesse auszudrücken. In den
ersten zehn Jahren ist sein fantastisches Potenzial hinter einer gewissen
Strenge versteckt. Im zweiten Jahrzehnt, öffnen sich die Weine. Im dritten
Jahrzehnt bringen sie das Terroir explosionsartig zum Ausdruck. Der Wein wird
zu den so genannten „Super-Seconds“ gezählt, würde also die „Premier Cru
Classé“ verdienen. Auf Grund des sehr ähnlichen wuchtigen Stils wird der
Rotwein auch als „Château Latour von Saint-Estèphe“ bezeichnet. Der Zweitwein „La Dame de Montrose“ bietet in Top-Jahrgängen enorm viel Qualität.