DEN WALD VOR LAUTER BÄUMEN NICHT SEHEN
Holz ist nicht gleich Holz! In der Weinwelt wird bevorzugt Eiche verwendet. Vor allem die Europäische Taubeneiche oder die Amerikanische Weißeiche sind prädestiniert für die
Veredelung zum Fass. Sie wachsen langsam, sind deshalb härter und dichter! Es gibt aber auch verschiedene erfolgreiche Experimente mit
alternativen Arten wie Akazie, Kastanie oder Zeder. Die mindestens 80 bis 100 Jahre alten Bäume für die Verarbeitung stammen vorwiegend aus
Frankreich, Nordamerika, Rumänien oder Weißrussland. Aber auch in Sachen Küfereien mischt Österreich stark mit – Kultstatus haben mittlerweile die beiden Fassbindereien Stockinger und Schneckenleitner.
ALLES EINE FRAGE DER GRÖSSE UND DES ALTERS
Fasslagerung verlangt das nötige Fingerspitzengefühl im Verhältnis zwischen Wein und Holz.
„Kontaktfläche“ ist das Zauberwort, denn je kleiner das Gebinde, umso mehr
Geschmack wird abgegeben. Ob Neubelegung, einmal oder fünfmal – die
Anzahl der Füllung beeinflusst stark die „Auslaugung“ des Holzes. Neue Fässer geben um einiges mehr
Geschmack ab, als ältere. Wie lange die einzelnen Weine in den Fässern lagern, ist von mehreren Faktoren abhängig. Es kann von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahrzehnten dauern. Zum einen liegt es oft am
Feingefühl des Winzers/der Winzerin, zum anderen gibt es in vielen Weinbaugebieten strenge Klassifizierungen für den jeweiligen
Weinstil. Die bekannteste Holzfassgröße ist unbestritten das sogenannte
„Barrique“ mit 225 Litern Fassungsvermögen. Aber auch das Pièce (Eichenfass mit 228 Litern im
Burgund) oder die Fuder (Holzfass mit 1.000 Litern aus
Deutschland) findet man regelmäßig in Gebrauch.